Über zwei Jahrzehnte war ich in großen Unternehmen tätig. Sie haben mich sozialisiert und zu dem gemacht, was ich heute bin. Darauf bin ich mächtig stolz. Ich bin fest davon überzeugt, dass ein Unternehmen die beste Persönlichkeitsentwicklung ever bietet. Mit allen Lernkurven, die das Leben zu bieten hat.

Ich war selbst lange in Führung, bin an die gläserne Decke gestoßen, konnte mich nicht in meiner Persönlichkeit entfalten und habe zunehmend darunter gelitten. Ich hatte Probleme, Grenzen zu setzen, sie zu artikulieren und zu kommunizieren, aus Angst, ausgegrenzt zu werden und nicht mehr dazuzugehören. Ich brauchte immer Bestätigung von außen, Anerkennung, Respekt. Ständig habe ich meine Bedürfnisse ignoriert, mich von meinen blockierenden und antreibenden Gedanken leiten lassen (nicht von meiner weiblichen Intuition) und meinem Mangeldenken enorm viel Raum gegeben. Mehr und mehr habe ich mich mit Arbeit betäubt: Höher, schneller, weiter und bloß nicht stehen bleiben - sonst gehörst Du ja nicht dazu und wirst nicht wahrgenommen.

Ich fühlte mich von Kindesbeinen an nicht gut genug. Jede kleine Kritik an meiner harten Arbeit, an meiner Leistung, an mein Sein nahm ich sehr persönlich. Meine Führungspositionen haben dieses Glaubenssystem verstärkt, bis ich innerlich an meiner eigenen toxischen Energie verbrannte und nicht mehr konnte. Hat natürlich niemand gemerkt. Doch so gin es nicht weiter. Gesundheit, Beziehungen, mein Leben - alles litt seit Jahren. Zudem konnte ich so kein gutes Vorbild für andere Frauen sein. Schließlich bin ich in Führung gegangen, um anderen Frauen zu signalisieren, dass alles möglich ist. Ich kündigte dieses für mich giftige “System Führung” in der Corporate World, das damals (wie heute) noch sehr männerlastig besetzt war, und ließ los, um mir und meiner Persönlichkeit wieder mehr Raum zu geben.

Ich holte mir Unterstützung von Coaches und sprach viel mit anderen Menschen, vor allem mit Frauen. Ich stellte fest, dass es vielen Frauen in Führung genauso ging wie mir. Doch nur sehr wenige hatten den Mut, darüber zu reden und Konsequenzen zu ziehen. Ich war mutig und konnte sie ermutigen, wieder mehr sie selbst zu sein, indem sie Grenzen setzen.

Allmählich besserten sich meine Gesundheit und meine Beziehungen - vor allem die zu mir selbst. Mein Feuer und meine Leidenschaft kamen zurück und meine Mission war geboren: Alle Frauen auf dieser Welt mit meiner Arbeit zu erreichen, so dass sie sich selbst und andere mit weiblicher, intuitiv-starker Persönlichkeit führen. Ich ermutige alle Frauen, ihre Stärken und Werte zu erkennen, zu etablieren und auszuleben, auf ihrem Weg von der Führungskraft zur Führungspersönlichkeit bis zum Führen als Vorbild. Seitdem unterstütze ich Frauen in Führungspositionen genau dabei, sich selbst und andere so zu führen, wie es ihrer Persönlichkeit entspricht, Grenzen zu setzen und sie empathisch-durchsetzungsstark zu kommunizieren.